[Spielthread] Elfen Lied Staffel 2 [closed]

Takeru´s Stiefel quietschten, als er die steinerne Treppe der Kirche hinaufging. Als er sie betrat wurde ihm erst klar, dass es ein rießiges Gebäude war. Auf einer Bank in der vordersten Reihe kniete ein Mädchen. "Bitte, Herr mache diese Welt zu einem besseren Ort.", konnte Takeru ihrem Nuscheln entnehmen. Vor ihm stand ein Beichtstuhl. Er setzte sich hinein und schloss die Kabinentür. "Hallo mein Sohn. Möchtest Du mir von Deinen Sünden erzählen?", fragte eine Stimme aus der Nebenkabine. "Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ich habe sehr viel gesündigt Padre. Ich werde weiter sündigen. Aber deswegen bin ich nicht hier. Ich brauche Euen Rat. Ihr kennt sicherlich die Geschichte vom Hirten und seinen Schafen. Dem Beschützer der Herde. Ich habe eine Frage an Euch Padre. Was passiert, wenn der Hirte sich mit den Wölfen einlässt und seine Schafe vernachlässigt für Macht?", sagte Takeru. Ein kurzer Moment der Stille trat ein, bis der Pfarrer schließlich sagte: "Dann muss dieser Hirte bestraft werden. Aber warum fragst Du mich das mein Sohn?" "Ganz einfach. Ihr seid ein solcher Hirte. Ihr habt Schmiergelder von der Regierung bekommen um die Kirche dazu zu bringen einen bevorstehenden Krieg zu billigen. Damit habt Ihr das Leben unzähliger Menschen zerstört. Padre... Ihr habt gesündigt. Und ihr wisst nun selbst, was das bedeutet. Ein Hirte, der sich mit Wölfen einlässt... muss sterben.", antwortete Takeru. "Ich tat es aber für meine Gemeinde. Ich habe nichts Böses getan. Die haben mir Unmengen an Geld geboten. Mit diesem Geld kann ich den Armen soziale hilfe geben." "Für den Preis, dass in einem anderen Land die Menschen für das Wohl der hier ansässigen Leute sterben? Für Eure Taten gibt es keine Vergebung. Genauso wenig, wie es für mich Vergebung geben wird. Keiner von uns wird die Gnade Gottes erfahren. Wir sehen uns in der Hölle wieder Padre." Mit diesem Worten beugte sich Takeru in Richtung des Pfarrers, sodass man sein Gesicht sehen konnte. "Du?!", waren die letzten Worte des Mannes, bevor sein Kopf von Takeru´s Vektoren zerdrückt wurde. Blut spritzte und blieb an der Wand des Beichstuhls und Takeru´s Gesicht hängen. Dieser stand auf und verließ den kleinen schrankähnlichen Raum.

Draußen angekommen sah er zu dem Mädchen das nun verängstigt versuchte sich zu verstecken. "Deine bessere Welt wird kommen. Doch dieser Mann stand der besseren Welt im Weg." Auf dem Weg aus der Kirche, hielt Takeru bei dem Weihwasserbecken an und wischte sich das Blut aus dem Gesicht.

"Ich hab doch gerade schon gesagt, dass es okay ist.", Kens Ton wurde immer unfreundlicher, "Dann drücken Sie jetzt aber auch auf die Tube. Ich hab nicht ewig Zeit."

"Kein Problem.", bemerkte Mila nur knapp, bevor sie das Gaspedal durchdrückte und in Richtung ihres Quartiers fuhr.
Dort angekommen stellte sie den Wagen einfach am Straßenrand ab und sah Ken an, "So, da wären wir auch schon."

"Das ist es? Das hab ich mir irgendwie größer vorgestellt."

"Keine Sorge es ist groß genug, es ist zwar noch nur ein kleiner Stützpunkt, aber dass es so unscheinbar wirkt ist nur Tarnung."
Mila ging hinüber zur Tür und klopfte dreimal und nach einigen Sekunden wurde die Tür wieder von einem Soldaten geöffnet.
"Guten Tag Generälin Mila. Ehm.. Generälin, wir werden beobachtet."
"Keine Sorge, der gehört zu mir.", meinte sie während sie eintrat, "Ken kommen sie rein."

"So hab ich mir das eher vorgestellt.", erwiederte Ken, während er Mila durch die massive Eisentür folgte, "Werden wir nachher auch noch Q treffen? Unsichtbare Autos, habt ihr so etwas auch?"

"Da hat wohl einer zuviele Filme gesehn.", lachte Mila kurz, "Q arbeitet leider für den MI6, aber an der Unsichtbarkeit wird geforscht. Die stecken da ne ganze Menge Geld rein. Noch läuft da aber nichts. Später für ich dich ins Lager, dann wirst du etwas besser ausgerüstet. Aber jetzt wartet der Verteidigungsminister auf uns.", sagte sie während sie den Konferenzraum betrat.

"Du tötest einen Priester? Wenn das mal keine Sünde ist! Aber ich erwarte auch keinen Segen, wenn man es mit einem Diclonius zu tun hat. Oder zumindest eine Art davon," Miyuki lächelte Takeru entgegen. Sie kannte ihn, wusste aber genau, dass er nicht den Hauch einer Ahnung hatte, wer sie nun war. "Bevor du mich mit deinen Vektoren zerreißt, weil dir möglicherweise meine Meinung nicht gefällt, würde ich dir raten, mir zuzuhören. Mein Name ist Miyuki Tsuji und ich bin ehemalige Forscherin der Diclonius-Forschungsanstalt auf der Insel Kamakura. Ich sah dich in den Nachrichten, interessant wie du dich entwickelt hast, muss ich schon zugeben. Hätte damals niemand im Labor gedacht, da du ja nach den Experimenten ziemlich unstabil warst. Das freut mich wirklich." Sie lächelte knapp und sah dann Takeru in die Augen. Sie hielt Sicherheitsabstand, da sie genau wusste, zu was ein Diclonius fähig war. "Das Labor wurde geschlossen. Alle Diclonius und Forscher wurden von Soldaten der Regierung getötet, um deren Existenz zu vertuschen. Die einzigen Diclonius, die noch existieren laufen in Tokio herum, unsere Maschinen konnten nur noch wenige registrieren. Vielleicht freust du dich ja. Ich weiß es nicht." Sie verbeugte sich kurz. " Ich hatte nur das Gefühl, ein jemand wie du sollte es wissen."

"Segen gibt es für niemanden von uns. Und wenn doch, dann hat ihn trotzdem keiner verdient. Und Jene die sündigen haben den Tod verdient. Sogar ich. Aber der Zeitpunkt ist nochnicht gekommen. Und obwohl ihr Forscher an mir wirklich gute Arbeit geleistet habt hasse ich jeden einzelnen von euch, auch wenn ich die Vermutung habe, dass unsere Interessen ähnlich sind wird es nichts daran ändern. Also sag was Du von mir willst und ich lass dich vielleicht am Leben oder stirb hier und jetzt. Du hast die Wahl.", sagte Takeru zu der Unbekannten, welche plötzlich aufgetaucht war.

Als Ken den Konferrenzraum betrat wurde sein Blick wieder ernster. Er erstarrte innerlich, jedoch nicht vor Erfurcht. Es war ein anderes Gefühl. Ein viel Stärkeres.

Miyuki nickte, sie ging vorsichtig zu dem Mädchen, das sich zu verstecken versuchte hin und flüsterte ihr was ins Ohr, diese lief dann in Richtung Tempel.
"Ich weiß nicht, was es einen Sinn für dich hat, eine Zivilistin in einem Gotteshaus zu töten. Ich habe jedoch es vielleicht nicht anders verdient, meine Taten, unsere Taten, die Evolution auf den Kopf zu stellen, sollen nicht ungesühnt bleiben." Sie machte kurz Halt, um durchzuatmen. "Was ich will? Nunja, das weiß ich selbst nicht. Vielleicht habe ich diese Tatsache im Kopf, dass ich glaube, dass du all das wissen musst. Allein, weil dein Leben und auch das der Anderen nicht ewig ist. Es ist von Vorteil zu wissen, dass ein Diclonius bald keine Existenzgrundlage mehr bilden wird, oder etwa nicht?".

"Tagchen Herr Minister.", sagte Mila beifällig als sie den Bildschirm kurz besah auf dem der Verteidigungsminister zu sehen war, "Ich habe ihn mitgebracht." Sie nickte hinüber zu Ken der gerade den Raum betrat.

"Ah gut, dass sie hier sind Herr Watanabe. Setzen sie sich doch erstmal dann können wir besser reden."

Ken setzte sich.
"Wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich gar nicht, womit ich diese Ehre verdient habe, Herr Minister. Wie soll ich Ihnen schon helfen können?"

Takeru sah die Unbekannte an und lachte kurz. "Ich hatte nie vor dieses Mädchen zu ermorden. Und Diclonius waren nie eine Existenzgrundlage. Ihr habt mich erschaffen um sie auszurotten. Der Plan ging nach hinten los. Ich rotte euch nun aus. Aber die Diclonius sind und waren nie die höhere Spezies die den Menschen ablösen sollte. Sie sind lediglich eine Laune der Natur. Und ich habe das Gefühl, dass Du mir noch vieles mehr erzählen kannst. Ansonsten wäre es doch viel zu sinnlos für Dich dein Leben derartig aufs Spiel zu setzen. Also schieß los. Du genießt nun meine ungeteilte Aufmerksamkeit.", sagte er.

"Wie ihnen sicher schon von Generälin Mila erklärt wurde, hängt es mit den Ereignissen von vor einem halbem Jahr zusammen und Wesen, Diclonius genannt. Sie sind einer der Wenigen die nah bei den Ereignissen dabei war und überlebt haben. Deshalb wäre es von Nutzen für uns wenn sie mit uns zusammenarbeiten würden, damit wir diesem ganzen Wahnsinn ein schnelles Ende bereiten, bevor es zu einem noch größeren Unglück kommt."

"Aha.", hauchte Ken mit monotoner Stimme, während sein Blick durch den Raum wanderte, "Und was genau soll ich gesehen haben, was nicht schon wissen?"

"Es ist uns immer noch ein Rätsel wie es kommt, dass Takeru beschlossen hat das Land jetzt ins Chaos zu stürzen. Und wir wollen wissen welche Beziehungen die verschiedenen Diclonii untereinander haben, damit wir so schnell wie möglich agieren können. Ausserdem können wir immer Leute gebrauchen, die einigermaßen fähig sind und so wie sie schon Erfahrungen mit Diclonii haben, die meisten wissen sonst nie was auf sie zukommt. Ich hoffe sie werden das Angebot annehmen mit uns zusammenzuarbeiten."

"Die Erfahrung im Umgang mit diesen Wesen haben? Und dann kommen Sie auf mich?" Ken lehnte sich lachend zurück. "Ich wusste bis vorhin nicht einmal, dass so eine Bedrohung exisiert. Geschweigedenn, wie ich mit ihnen umzugehen habe." Kens Blick wurde finsterer. "Sagen Sie es mir. Wie geht man mit solchen Killermaschinen ohne Gewissen um?" Ken sah zu Mila rüber. "Trainiert man sie, so wie einen Hund?"

"Es gibt nur wenige die Erfahrung mit diesen Wesen haben und nachher noch davon berichten. Und wir wollen eher etwas über die einzelnen Personen in Erfahrung bringen die in das Ganze verstrickt sind.", sagte der Verteidigungsminister und setzte eine freundliche Miene auf, "Aber wenn sie nicht mitmachen wollen können sie natürlich ablehnen. Allerdings werden sie die Gelegenheit wohl nicht noch einmal bekommen."

"Ich bin dabei.", steufzste Ken in einem ernstem Ton, während er sich nach hinten in seinen Stuhl sacken ließ, "Was wollen Sie hören?"

"Mir müssen sie im Moment nichts erzählen. Aber auf der Anti-Terror-Konferenz heute möchte ich, dass sie die anderen Minister über die Gefahren aufklären, zusammen mit Generälin Mila. Nicht nur Japan hat mit Diclonii zu kämpfen, allerdings sind wir eines der wenigen Länder die sich damit auskennen. Auf jeden Fall erwarte ich, dass sie Beide die anderen Länder überzeugen können mit uns zusammenzuarbeiten. Ich sehe sie dann später."

Dann wurde der Bildschirm schwarz und Mila blickte zum Soldaten der die Tür bewachte.

"Ein Helikopter steht schon bereit!", erwiederte er Milas Blick.

"Gut, Ken, dann wollen wir uns mal auf den Weg machen. Aber zuerst werden wir dich etwas besser ausrüsten. Komm mit.", sagte sie zu Ken als sie den Raum verließ.

Miyuki lächelte Takeru entgegen. Ihr Lächeln war herzlich, obwohl sie wusste, dass ihr Lächeln ihn nicht erreichen würde. "Ich weiß nicht, was du wissen willst. Aber fragen kannst du, was immer du noch nicht weißt über Diclonii und so weiter. Ich weiß ne Menge, aber ich weiß nicht spezifisch, was du möchtest. Die Regierung ist drauf und dran, sämtliche Diclonius auszurotten, egal welcher Art, weshalb du ebenfalls davon betroffen sein wirst.".

Takeru wollte gerade eine Frage stellen, als sein Handy klingelte. Er ging ran. "Ja?... Ja ich mach mich auf den Weg. ... Keine Sorge. Es ist alles schon perfekt geplant." Er sah das Mädchen an und sagte dann zu ihr. "Verschieben wir das auf ein andermal. Ich muss nochetwas erledigen." Als Takeru an dem Mädchen vorbeiging versuchte er ebenfalls ein wenig zu lächeln. Dann verschwand er in der Dunkelheit einer Seitengasse. "Bald ist es soweit. Bald wird meine Bestimmung erfüllt sein. Und dann können wir ein normales Leben führen. Auch wenn alle hinter uns her sein werden, uns jagen. Es wird normaler als jetzt. Oder was sagst Du dazu Schwesterherz?" Aus dem Schatten trat Naoko hervor. "Ich begleite Dich egal wohin Bruder. Aber bringen wir das hier erstmal hinter uns. Hier sind die Securityuniformen, Freigabe Alpha Pass und MP5. Nach diesem Job ist alles vorbei. Wir werden frei sein. Gejagt aber frei."

"Also ... ", fing Ken an, während er Mila wohl zur Waffenkammer folgte, "dann sind wir jetzt wohl so etwas wie Partner." Kens Schritt wurde schneller, damit Mila ihn besser verstehen konnte, "Ich habe da mal eine Frage. Wie schafft es gerade jemand wie du es an diesen Posten zu kommen?" Ken sah ihr mit einem finsteren Blick direkt in die Augen.

"Es gibt wohl kaum jemanden in ganz Japan, der besser in punkto Waffen, Kampftechnik und Taktik ausgebildet wurde als ich. Ausserdem besitze ich, wie du ja weißt gewisse Fähigkeiten, die mich besonders nützlich machen."

Mila blieb vor einer schweren Panzertür stehen, die sogleich von einem eifrigen Helferlein geöffnet wurde. Ein Wunderland für jeden Waffennarr tat sich auf und Mila fragte sich wieviel Geld wohl die ganzen Waffen wert sein mögen, ließ den Gedanken aber gleich wieder fallen, da es ihr sowieso egal war.

"So da wären wir. Als erstes brauchst du erstmal besseren Schutz und dann noch passende Bewaffnung."