[Spielthread] Elfen Lied Staffel 3 [open]

"Nun ist eine lange Zeit vergangen, seit mich diese Möchtegern-Wichtigen in die Luft jagen wollten. Um genau zu sein ein Jahr. In ihrer Welt herrscht wieder Frieden. Widerlich. Ich könnte kotzen beim Anblick der glücklichen Menschen auf den Straßen. Sie alle haben wohl verdrängt was passiert ist. Solange sie sich in Sicherheit fühlen reißen sie ihr Maul auf und geben nur wertlosen Müll von sich. Ich wollte eine bessere Welt, nachdem ich untergetaucht bin. Aber wiedereinmal enttäuschen mich die Menschen. Diese Welt ist zu einem noch größeren Drecksloch geworden. Die Politiker spielen sich noch mehr auf. Das Militär prahlt damit den Terroristen Takeru getötet zu haben und die Bevölkerung frisst ihnen ihre Scheiße aus der Hand. Aber sie haben unrecht. Sie alle haben unrecht. Ich finde ja, dass ich noch sehr lebendig aussehe. Ich fühle mich auch so. Lebendiger als je zuvor."

Takeru stand vor dem Fenster seines Apartments und sah auf die Straße hinunter. Er hatte sich die Haare blond gefärbt, die Frisur neu geschnitten und sich braune Kontaktlinsen zugelegt. Nach einigen Minuten des Beobachtens der Menschenmengen, wie sie sich im morgendlichen Berufsverkehr in die Busse und Züge quetschten drehte er sich um und ging zum Wohnzimmertisch, auf dem eine Brille neben einem aufgeklappten Laptop lag. Auf diesem war ein alter News Artikel von vor einem Jahr zu sehen. "Zerstörung des Terrors. Militär besiegt Terroristen, Verteidigunsminister übernimmt Ministerpräsidentenamt!" Takeru klappten den Laptop zu, griff nach der Brille, setzte sie auf und zog sich ein Jacket über, dann verlies er das Apartment, stellte sich in den Aufzug und fuhr ins Erdgeschoss, wo er von der Empfangsdame freundlich begrüßt wurde. "Diese Freundlichkeit. Menschen sind sehr gut im Verdrängen. Sie vergessen alles, wovon sie nichts wissen wollen.", ging ihm durch den Kopf als er das Gebäude verlies.

Ryomou hasste es zu warten. Sie saß im Tokioter Park auf einer Parkbank und verfütterte den Rest ihrer Eiswaffel an hungrige Tauben, die hektisch vor ihr herhetzten. Die Tiere prügelten sich regelrecht um das süße Gebäck, rannten sich gegenseitig um und pickten sich mit ihren Schnäbeln. "Dumme Tiere, aber doch noch mit mehr Intelligenz gesegnet als hunderte von diesen Menschen!", dachte sie kurz und grinste in sich hinein, auf ihrem Gesicht keinerlei Emotion. :.Tod, Leid, Erlösung!:. All das hatten die Medien auch Wochen nach der Explosion in allen Bevölkerungsschichten geprangt, im Bewusstsein die Welt war wieder sicher von dem Terror, die die Menschen lange ertragen mussten. Seit diesem Zeitpunkt war alles still, es gab keine Vorkommnisse mehr, die erwähnenswert gewesen wären.

Auch in Ryomou's Leben nicht. Sie hatte die Monate nichts weiter getan als Informationen über die Diclonii, Takeru, die Polizei und Regierung, sowie das Verteidigungsministerium Japans zu sammeln, ihr Leben wie folgt weiter zuführen und in Gedanken zu schwelgen. Sie hatte noch immer schwarzes Haar, blutrote Augen, eine dünne Statur und sie war noch immer ein Diclonius, der Menschen tötete, um irgendwo zu wohnen. Das belastete sie nicht. Nur Eines störte sie gewaltig: Auch von Takeru's und Mila's Aufenthaltsort hatte sie nichts gehört, auch nicht, als sie die Frau des Polizisten Ken Watanabe ausspioniert hatte.

Ryomou seufzte und richtete sich von der Parkbank auf, dann beschloss sie, durch die Stadt zu schlendern.

"Geschlossene Gesellschaft", knurrte es durch den Spion einer alten Holztür, die zu einer kleinen Bar in einem eher abgelegenen Teil Tokios zu finden war. "Ich bin hier, um ihn zu treffen.", antwortete das junge Mädchen, dass dort in den verwinkelten, kalten Gassen vor der massiven Holztür wartete. "Geschlossene Gesellschaft. Eintritt nur mit Einladung.", knurrte es zurück, während das Mädchen auch umgehend in ihre Handtasche griff, einen kleinen zerrissenen Zettel vorholte, und ihn unter der Tür durchschob: "Bitte schnell, es ist kalt hier draußen." Wieder vernahm man jedoch lediglich ein Knurren von der anderen Seite der Tür: "Ein Moment, Kindchen."
"Warum müssen diese abgeschiedenen Gassen auch immer so verdammt ungemüdlich sein. Warum denn kein schönes Penthouse, oder wenigstens der Keller einer Senoirenturnhalle ... ", murmelte das junge, blonde Mädchen vor sich hin, während sie auf den knurrenden Hund am anderen Ende der knarrenden Holztür warten musste: "Verdammt, ich fang mir hier garantiert gleich ne' Krankheit ein."
Sie lehnte sich gegen die Tür, um etwas auszuruhen und seuftze laut, "Achh jaaaa", als "AHHHHHHHHHHH", sich diese plötzlich öffnete: "Na nu, junge Dame.", merkte der knurrende Türwächter an, "Nicht so stürmisch. Er will Sie sehen.", und half dem jungen Mädchen auf. "Danke.", entgegnete diese. "Ich weiß zwar nicht genau, wieso, ... ", fuhr der Förtner fort, während er das junge Mädchen durch das Etablissment in einen Hinterraum führte, "Aber der Boss will sie höhst persönlich sehen." Er drehte sich zu ihr, um sie genau ansehen zukönnen: "Sie scheinen jemand Besonderes zu sein. Hier entlang."
Sie waren viele Treppen hinuntergestiegen. Es war dunkel, feucht, überall standen Fässer herum. Es schien ein alter Weinkeller gewesen zu sein, allerdings lies der Geruch weniger auf Wein, sondern viel mehr auf andere Flüssigkeiten schließen. Am Ende eines langen, schlauchigen Ganges, blieb der knurrende Werwolf stehen: "Hier ist es. Lassen Sie ihn nicht zu lange warten. Er hasst das." Er sah ihr tief in die Augen. "Aber das wissen Sie ja sicher.", lachte er, und machte sich auf den Rückweg.
Das hünsche, blonde Mädchen zögerte nicht lange und öffnete die Tür:
"Schön dich wiederzusehen.", entgegenete ihr sofort ein großer Mann.
Ein Mann mit Afro.

Der Mann hinter der Theke beim Schnellimbiss auf der anderen Straßenseite des Hauses in dem sich Takerus Apartment befand stellte die Frage: "Guten Morgen Herr Yoshida. Wie immer?" "Ja." Dieselbe Prozedur. Jeden Morgen aufs neue. Schon seit einem halben Jahr. "Eigentlich könnte ich dieses Leben mehr als nur genießen. Hätte ich nicht andere Pläne mit den Menschen.", ging Takeru durch den Kopf. Die Tüte mit dem Sushi entgegennehmend legte er das zu bezahlende Geld auf den Tresen und verlies den Imbiss. Auf dem Weg aß er das Essen und lehnte sich gegen eine Hauswand. "Gib mir dein Geld du Bonzenschwein!" ertönte es neben ihm in einer dunklen und schäbigen Gasse. Takeru ignorierte den Kleinkriminellen als dieser mit einem Messer auf ihn zukam und sagte: "Willst Du dass ich dich absteche du reicher Arschkriecher?" Takeru reagierte immernoch nicht. Einige Sekunden später hörte er nurnoch, wie der Verbrecher zu Boden ging und vor Schmerzen schrie, als ein stumpfer Gegenstand auf ihn eindrosch. Takeru schaute nun in Richtung des Geschehens und sah einen Polizisten, wie er mit dem Schlagstock auf den Mann einprügelte. "So. Der wird Sie nichtmehr belästigen mein Herr.", sagte dieser als er den vor Blut triefenden Kriminellen wegzerrte. "Sowas ist hier mittlerweile Alltag. Die Kriminalitätsrate ist enorm gestiegen. Die neue Regierung setzt alles daran den Reichen das Leben so schön wie möglich zu gestalten. Der Rest der Bevölkerung ist ihnen völlig gleichgültig. Die Behörden sind brutaler geworden. Dieser Mistkerl hatte es noch gut. Eine Verbrecherleiche auf den Straßen zu sehen ist heutzutage nichts neues mehr. Und die Menschen gehen dran vorbei und interessieren sich nichteinmal dafür. Diese Stadt und auch dieses Land ist nun das beste Beispiel für Kapitalismus geworden. Nehmt es den Armen und gebt es den Reichen. Nunja. Ich habe kein Problem damit. Ich gehöre zur besseren Hälfte der Gesellschaft. Leider tun das die Arschlöcher, welche ich nichtmehr sehen will auch." Takeru putzte sich den Mund ab und ging weiter.

Was wohl aus Ken geworden ist? Er war zwar manchmal etwas zu energisch gewesen aber seine Gegenwart hatte ihr durchaus etwas Freude bereitet. Manchmal hasste sie es allein zu arbeiten. Besonders jetzt, ein Jahr nachdem Takeru und Ryomou "besiegt" worden sind und sie gleich darauf die Position der Verteidigungsministerin angeboten bekam. Sie hatte natürlich abgelehnt, sie mochte es nicht in der Mitte aller Menschen zu stehen. Doch auch ohne den Posten innezuhaben hatte sie doch genausoviel Macht wie die Marionette der man den Posten an ihrer Stelle gegeben hatte. In Wirklichkeit wurde alles Wichtige weiterhin vom jetzigen Präsidenten gesteuert. Ihrem Auftraggeber. Seit wieder Ruhe in Japan eingekehrt war gab es allerdings nicht viel zu tun. Nur manchmal galt es gewisse Yakuza-Bosse auszuschalten damit die Kriminalität nicht noch mehr steigt.

Gedankenversunken lag Mila auf dem Sofa ihrer Wohnung, die viel zu groß für sie alleine war (worüber sie sich allerdings nicht beschwerte) und die gleich die ganze oberste Etage des Tokyo-Tower-Buildings einnam (die Wohnung war nur durch ein Passwort für den Lift zu erreichen), welches gleich neben dem neuen Tokyo-Tower errichtet wurde. Sie ging hinüber zum Panoramafenster, blickte hinab auf die Menschen und entschied dann, dass etwas frische Luft ihr sicher gut tun würde und verließ die Wohnung um draußen einen kleinen Spaziergang zu unternehmen.

"Auch so, Ken.", entgenete diese, "es war komisch, sich vorzustellen, dass gerade du solche bescheuerten Flugblätter verteilst. Was ist aus der Polizei-Karriere geworden?" Sie reichte Ken den Zettel. "Das gleiche könnte ich dich fragen.", antwortete Ken und nahm den Flyer an sich, "Ich weiß gar nicht, was du hast, ich finde das Design echt hübsch." "Das Design? Machst du Witze?", lachte das Mädchen, bis sie schlagartig wieder ernst wurde, "Der Schriftzug ist das einzig Blamale: >Suche tapfere Mitstreiter, um die Welt zu retten.< und >Mutanten-Monster wollen die Weltherrschaft übernehmen.< Du machst dich lächerlich, mein Bester. " "Und was machst du dann hier, Ai?", Ken dreht sich von ihr weg, und warf das Flugblatt gekonnt, im hohen Bogen, in den fünf Meter entfernten Mülleimer, "Wie hast du mich überhaupt gefunden?" "Auch, wenn du der Jahrgangs-Beste warst, Ken, auch ich habe viel auf der Polizei-Akademi gelernt. " Ken lachte. "Ja, das ist wahr. Also bist du hier, um mich auszulachen?" Ken drehte sich Ai wieder zu. "Nein, Ken. Ich glaube dir."

"Ich frage mich, was aus den ganzen Idioten geworden ist, die dachten mir das Wasser reichen zu können. Einige Wochen nach der Konferenznummer konnte ich ihren Spuren noch folgen, aber was ist seitdem? Ryomou? Ich hoffe doch, dass sie nicht tot ist. Sonst kann ich mein Versprechen nicht einlösen." Takeru lächelte ein wenig. "Und dieser Bulle. Ist plötzlich von der Bildfläche verschwunden. Seither häufen sich aber die Gerüchte um Mutantenmenschen. Was für ein Blödsinn.", dachte er und gingw eiter die Straße endlang.

Mila ging durch den Park als sie an einer Laterne ein Flugblatt angeblebt sah. Sie ging näher und las sich durch was draufstand.
"Mutantenmonster? Etwa Diclonii? Wer das da wohl aufgehängt hat? Aber immerhin scheint er sich was zu trauen wenn er Mitstreiter sucht."
Plötzlich spürte sie nicht weit entfernt eine ihr nur allzu bekannte Aura. Takeru.
Sollte sie nachsehen was er so machte? Plante er wieder so etwas wie letztes Jahr? Es wäre wohl das Beste wenn sie jetzt in Aktion trat. Sie ging kurzerhand vom Weg ab und lief in seine Richtung bis sie in einen Bezirk etwas weiter außen von Tokyo kam. Er war nah. Dann endlich sah sie ihn und war beinahe etwas enttäuscht als sie sah wie er einfachso da ging.
Gegen jede Vernunft trugen ihre Füße sie weiter auf ihn zu und als sie nah genug bis sie nah genug an ihm dran war.
"Hey Taku wie geht's?"

"Du glaubst mir?", Ken war überrascht, und setzte sich in einen Sessel, der vor einem Kamin stand. "Setzt dich.", sagte er zu Ai und bot ihr einen Platz in auf dem Sofa direkt neben ihm an. Ai war verwundert. Der Raum schien ungewöhnlich gemütlich, obwohl sie auf dem Weg hier her, doch so viele Treppenstufen hinabstiegen musste, dass man fast hätte glauben können, man müsste sich fast im Erdkern befinden. Und unter den warmen, wenn auch schmutzigen Fliesen, würde sich kochentheißes Magmar befinden. Jedoch war Kens kleines Büro dafür viel zu kalt. Es schien auch weniger die geniale high-tech Untergrund-Basis eines Geheimbundes zu sein, wie man sie aus Filmen oder Zeichentrickserien kennt. Es war eher eine Kombination aus Aufenthaltsraum, Bürokomplex, Wohnraum und Forschungslabor eines kleinen, zerstreutem Geistes. Neben dem Sofa und dem Kamin, befand sich hier sowohl ein schäbiger, massiver Schreibtisch, eine Art Aktenschrank und ein Bett. Ken schien von hier aus nicht nur seine etwas seltsamen Aktivitäten voranzutreiben. Er schien hier viel eher zu wohnen.
"Ja, ich glaube dir.", fuhr Ai fort, nachem sie Platz genommen hatte. Ken sah ihr dabei direkt in die Augen. Immer tiefer, und tiefer. - Jodch schien er dabei nicht zu bemerken, dass er bei seiner Psychoanalyse immer näher an Ai anrückte, bis er schließlich fast auf ihrem Schoß saß. Aber zu seiner Verteidigung: Selbst der beste Mentalist vergisst beim Gedankenlesen schonmal seine guten Manieren.
"Was soll die Scheiße, Ken?" Ai schupste ihn aufgeregt wieder in seinen Sessel. "Ken ...", antwortete er murmelnt, "Nenn mich bitte nicht mehr so. Oder zumindest nur, wenn du dir sicher bist, dass wir beide alleine sind. Nenn mich stattdessen Saito." "Was soll denn der Schachsinn?" "Mein Vorhaben ist gefährlich. Ich kann es nicht zulassen, dass meine Familie und Freunde da mit reingezogen werden. Deswegen benutze ich mehrere Decknamen, um meine Feinde zu verwirren. Mein derzeitiger ist eben Saito." Ai war verdutzt. "Aha.", flüsterte sie, "Und warum gerade Saito?" - "Das ist das Einzige, was dich an der Geschichte interessiert?!?!"

Ein eiskalter Schauer lief Takeru über den Rücken beim Geräusch dieser Stimme. Er drehte sich um und blickte Mila in die Augen. "Du hast ganzschön Mut hier einfachso herumzustolzieren und mich direkt mitten auf der Straße anzusprechen. Hast Du wieder vor mich umzubringen? So wie damals? Was dir nicht gelungen ist, wie Du siehst.", sagte er kaltherzig.

„Na ja ...“, Ai musste lachen. „Du bist immer noch die Alte.“ Auch Ken konnte sich nun nicht mehr zurückhalten und lachte lauthals los. Beide hatten sich seit mehr als drei Jahren nicht mehr gesehen, aber trotzdem war es immer noch so, wie in der Schule. Vielleicht war das auch nicht so ungewöhnlich, schließlich kannten sich die beiden schon seit der Mittelschule. Ungewöhnlicher war es eher, dass gerade diese beiden nie geheiratet haben.
Als es wieder ruhiger wurde, lehnte sich Ken nach vorn: „Also ... Also, warum bist du hier?“
„So unglaublich, dass ich dich nicht einfach nur wiedersehen wollte, mein Lieber?“, antwortete Ken, während sie unruhig auf dem Sitzpolster rumrutschte. „Irgendwie schon.“, lächelte Ken. „Ken, macht es dir etwas aus, wenn ich ein paar Tage bei dir bleibe?“, fing sie plötzlich an, „Bei mir geht’s ein bisschen drunter und drüber. Und ...“ „Erzähl mir nichts, was nicht für meine Ohren bestimmt ist, Ai.“, lächelte Ken sie an, „Du willst dich mir also anschließen.“ – „So hab ich das nicht gemeint.“ – „Du brauchst auch einen Decknamen.“ – „Ich hab nie gesagt ...“ – „Sonst ist es viel zu gefährlich für dich. Und natürlich deine Angehörigen.“ – „Könntest du mir mal bitte zuhören?“ – „Ich könnte mir das nie verzeihen, wenn etwas passieren würde.“ – „Hallo? Jemand zu Hause?“ – „>Ariadne< wäre perfekt.“ – „Ken?!“ – „Ja, Ariadne passt perfekt.“ – „KEEEEENNN!!!!“

Mila musste lächeln. "Glaubst du ich hätte nicht gewusst, dass ihr beide damals entkommen seit? Aber anstatt eur Überleben der Öffentlichkeit zu präsentieren habt ihr euch zurückgezogen. Hast du etwa mittlerweile genug vom Terroristendasein?", sagte sie, während sie bei jedem Wort näher an ihn heranging, bis sie vor direkt vor ihm stand, "Ist Japans ehemaliger Staatsfeind Nummer 1 verweichlicht?"

Takeru musste ebenfalls lachen. "Du schmeichelst mir gewaltig. Aber ich war nicht Japans Staatsfeind Nummer 1. Ich war dem wahren Feind Japans ein Dorn im Auge, nachdem dieser gemerkt hat, dass ich eigene Wege einschlage. Ich hab für deine Regierung gearbeitet, falls Du dich erinnerst. Sie haben ein Monster geschaffen. Einen Feind, den es sich zu bekämpfen lohnt. Als ich dann aber die Seiten gewechselt habe wollten sie mich alle tot sehen. Der wahre Feind Japans ist dessen Regierung. Nur, weil ich auf der anderen Seite stehe bin ich nicht automatisch ein motivloser Massenmörder. Aber Du kannst meine Motive nicht verstehen. Du kennst mich ja nichtmal. Was weißt Du schon von meinen Gedanken?", sagte er zu Mila.

"Du hast Recht, deine Gedanken kann ich nicht lesen. Aber wenn du unbedingt möchtest könntest du mir ja erzählen welche ach so noblen Motive dich damals geleitet haben Japan zu terrorisieren. Ich habe mich nämlich gefragt wieso jemand, der sich so viel Mühe gegeben hat an den Präsidenten zu kommen auf einmal aufgibt.", bemerkte Mila und schenkte Takeru ein Lächeln, "Wie kommt's?"

Takerus Gesicht verzog sich zu einer schadenfrohen Miene. "Wer sagt denn bitte, dass ich aufgegeben habe? Ich habe mein Ziel damals doch erreicht. Der Präsident ist tot, aufgehängt in seinem eigenen Gebäude und gesprengt von seinen eigenen Leuten. Ich sage eher, dass ich damals gewonnen habe. Welche Wahnvorstellung dich auch imemr leitet, die dir sagt ich hätte aufgegeben. Ich hab bekommen was ich wollte. Und meine momentanen Ziele gehen dich auch nichts an. Außer Du lieferst mir einen Grund der mich vom Gegenteil überzeugt.", sagte Takeru.

"Sich ein Jahr lang verstecken nennst du also gewinnen? Der Präsident mag vielleicht tot sein aber womöglich ist es dir entgangen, dass Japan schon einen Neuen hat. Japan hat sich von dem was du ihm angetan hast schon erholt. Es ist fast als wäre es nie passiert. Fast niemand erinnert sich an Takeru den Terroristen. Und was deine Ziele angeht... Wenn es mir danach steht dann könnte ich dich jetzt töten oder ganz Japan auf dich hetzen, je nachdem was mir gefällt. Aber ich habe es noch nicht getan.", betonte sie und blickte Takeru scharf an. "Willst du mir denn wirklich nichts verraten Takulein?", fragte sie dann und legte ihr süßestes Lächeln auf.

"Charmant und wahrscheinlich nicht weniger verlogen. Aus uns hätte ein gutes Team werden können. Wirklich. Schade nur, dass wir auf zwei verschiedenen Seiten stehen." Takeru hielt inne. "Oder. Tun wir das?", fügte er hinzu und sah Mila tief in die Augen. "Ich habe eine Frage. Bist Du zufrieden damit, was aus Japan geworden ist? Bist Du zufrieden mit der Polizeigewalt und der Unterdrückung der ärmeren Bevölkerung? Nunja. Ich bin es nicht. Und da ich dich durchaus schätze und bis jetzt eine hohe Meinung von dir hab, auch wenn du mich verraten hast, gehe ich davon aus, dass Du nicht zufrieden bist. Und nun. Ist dir mein Plan mittlerweile geläufiger?"

"Wieso denn auf zwei verschiedenen Seitem? Offiziell bin ich zwar auf Seiten der Regierung aber des heißt noch lange nicht, dass ich die selne Ansichtsweise habe.", antwortete sie Takeru und hielt seinem Blick stand.
"Ob ich zufrieden bin? Natürlich nicht. Japan ist zu einem verkommen Drecksloch geworden. Und hier etwas Information für dich. Aber selbst wenn du sie weitererzählst würde dir niemand glauben also lass es. Präsident hat ein Projekt erschaffen um die Diclonii mittels etwas wie einem Mikrochip mehr oder weniger kontrollieren zu können. Damit wäre er unaufhaltbar. Wenn sich Opposition oder andere in seinen Weg stellen würde könnte er sie ohne Weiteres eliminieren."
Mila musterte Takeru kurz um seine Reaktion zu beobachten. "Nunja ich denke dein Plan wird es sein wieder ein Japan zu erschaffen wo die Menschen nicht in Angst vor Kriminalität und Unterdrückung durch die Politik leben müssen. Aber nachdem was ich dir gesagt habe, glaubst du da immer noch, dass du das erreichen kannst?"

Takeru lachte. "Du fragst mich, ob ich glaube es erreichen zu können? Ich hatte damals eine Übermacht gegen mich. Und ich habe trotzdem weitergemacht. Jetzt werden die Karten nur neu gemischt. Die Spieler sind aber die gleichen." Takeru blickte Mila noch weiter in die Augen. "War das gerade ein Angebot? Ich wäre nicht ganz abgeneigt, wenn Du mich nicht wieder hintergehst."

"Ein Angebot? Wer weiß? Wenn der Präsident so weitermacht endet Japan in einer Diktatur. Und das will ja wohl keiner." Mila lächelte, wurde aber gleich wieder ernst. "Aber ich glaube nicht, dass mitten auf der Straße der richtige Ort ist um so etwas zu bereden. Ich wohne nicht weit von hier. Dort könntest du auch auf alle Informationen zugreifen, die dich interessieren könnten. Und? Was hälst du davon?"

Takeru lachte wieder. "Dass ich das noch erleben darf? Solltest Du mich nocheinmal hintergehen werde ich dich töten. Das ist dir klar oder? Ansonsten bin ich dabei.", sagte er und wartete darauf, dass Mila zu sich losging.

"Ich geb mein Bestes", meinte Mila und grinste, "und wenn das nicht genug ist kannst du es ja gerne versuchen.", beendete sie das Gespräch und ging mit Takeru den Weg bis zum Tokyo-Tower-Building. Sie führte in hinein bis zum Aufzug und gab dann das Passwort ein, wodurch dieser sie beide zu ihrer Wohnung im obersten Stock brachte.

"Kannst du dich überhaupt einfach so in der Öffentlichkeit zeigen?", fragte Ai, während sie zusammen mit Ken einen Spaziergang durch die Stadt unternahm, um einige Besorgungen, so Ken, zu machen. "Mich kennt niemand." - "Wie, dich kennt keiner?" - "Von der Polizei werde ich nicht gesucht, und die Monster können mich ohnehin nicht orten. Ich bin nur ein Mensch. Wir müssten schon sehr viel Pech haben, um erwischt zu werden.", merkte Ken trocken an. "Aber ist das nicht etwas leichtsinnig? Sie wissen doch, wie du aussiehst.", stocherte Ai. "Leichtsinnig, hm?", lachte Ken. "Ah, verstehe.", Ai sah besorgt zu ihm herüber. Ihr schien klar zu sein, was Ken versuchte: "Aber warte: Wenn dich sowieso keiner sucht, warum gibst du dir dann Decknamen." Ken blieb stehen und sah Ai an. "Nur so.", antwortete er trocken. "Nur so?!", lachte Ai und stecke Ken mit ihrem zauberhaften Lachen an.
"Sag mal Ken, wie viele Mitstreiter hast du nun eigentlich?" "Mit dir?" "Ja, okay. Sagen wir mit mir." "Also mit dir sind wir nun. ... Zwei!" "ZWEI!?"

"Schick. Steuergelder?", bemerkte Takeru und machte es sich auf einem Stuhl gemütlich. "Also. Wie sehen deine Pläne nun aus?"